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Coming-out in der Schule und bei den Eltern

Hi, ich bin Ley, 15 Jahre alt und bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Soweit ich mich erinnern kann war ich schon immer irgendwie anders. Als Kind hab ich schon immer blau und pink getragen, auch als Baby, weil meine Mum einfach Sachen gekauft hat, die sie schön fand. Mit Autos hab ich liebend gern gespielt, fand aber auch Pferde und Barbies toll. Cool, naja auf jeden Fall bin ich sehr frei erzogen worden. Ich hatte nicht viele Regeln und ich durfte mich im Dorf frei bewegen und so weiter.

Mein Coming-out vor Freunden, mit denen ich damals sehr gut befreundet war, war auf dem Klettergerüst unserer Schule. Und zwar fragte ich einfach random in die Runde: „Habt ihr eigentlich schon mal eure Sexualität hinterfragt?“ Alle schauten mich nur fragend an und verneinten meine komische frage, worauf ich fragte: „Und wollt ihr gar nicht wissen wie’s bei mir ist?“ Worauf eine Freundin (Finja) fragte: „Und selbst wenn, was würde es verändern? Du bist du, mit all deinen Interessen, Vorlieben und Macken. Und nur weil du uns das jetzt sagst, bist du immer noch der Mensch, der du nun mal bist.“

Gepusht von Finjas Zuspruch entschied ich mich dazu es meiner Mum zu erzählen. Noch am gleichen Tag suchte ich das Gespräch mit ihr und erzählte ihr, dass ich durch Anime und meiner Liebe zu Musik und ganz vielen andern Einflüssen gemerkt habe, dass ich nicht hetero bin und ich nun mal bin wie ich bin. Und, dass ich mich dadurch jetzt nicht irgendwie verändere oder so. Sie nahm mich einfach in den Arm und sagte „Ich hatte auch schon mal ne Beziehung mit einer Frau. War ganz cool und ich möchte, dass du weißt, dass ich dich liebe wie du bist und die Person, die dich glücklich macht, ist immer willkommen. Egal wer es ist.“

Ich bedankte mich bei ihr und machte mich dann fertig für das Fußballspiel, was an diesem Tag noch anstand. Ich sag’s mal so wie sollte es anders sein war ich total verknallt in ein Mädchen aus meiner Mannschaft. Ihr Name war Lola und sie war total knuffig und aufgeschlossen. Dazu kam, dass sie das beste Mädchen aus der Mannschaft war, aber sich darauf nie was eingebildet hat. Naja auf jeden Fall war nun wieder meine Zeit zu starten gekommen, auch wenn ich nicht viel spielte, weil ich halt einfach nicht gut war, machten mir das Training und die Spiele Spaß. Und Lolas Lächeln versüßte es mir zusätzlich.

Während ich beim Auswärtsspiel war erzählte meine Mutter meinem recht konservativen Vater davon, dass ich bi sei und ihm gefiel das gar nicht. Als ich nach Hause kam, suchte er das Gespräch mit mir und erklärte mir, dass ich aktuell in einer Phase sei, die jeder Jugendliche irgendwann durchmachte. Ich sei viel zu jung, um das jetzt schon zu wissen. Und noch heute muss ich mir Sprüche anhören wie das jetzt jeder der hetero ist eine Rarität sei und jetzt jeder lesbisch oder schwul ist. Es verletzt mich ungemein und macht mich traurig. Aber gestern hat er mir Adidas Schuhe aus der Pride Kollektion gekauft und findet diese sogar sehr schön. Ich finde das es ein Schritt in die richtige Richtung und es sich bessert. Er versucht vorsichtiger mit dem Thema umzugehen, was mich hoffen lässt, dass er zumindest irgendwann lernt, dass ich bin wie ich bin und sich das nicht ändern lässt. Mittlerweile gehe ich super offen mit meiner Sexualität um und lebe das Leben, welches ich vorher auch gelebt habe, nur das ich jetzt freier bin.

An alle denen es ähnlich geht wie mir: Gebt nicht auf. Vielleicht lernen eure Eltern auch mit der Zeit, dass ihr seid wie ihr seid. Ich drück euch ganz fest die Daumen.

Ich hoffe, meine Geschichte ist verständlich.

Liebe Grüße Ley

(Alle Namen sind bereits geändert)

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