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Coming-out bei russischen Eltern

Heyy, ich bin Anni, 18 Jahre und lesbisch. Ich hab mich vor 2 Jahren bei meinen Eltern geoutet und mein Coming-out war überhaupt nicht geplant. Ich war vorher schon bei Freunden, Klassenkameraden und Lehrern geoutet. Es fing an, als ich mit meiner Mutter an einem Tag einfach spazieren war. Da sie aus Russland ist, wusste ich, dass sie eine nicht so positive Einstellung Homosexuellen gegenüber hat.

Sie fing an über meine Verwandten in Russland zu erzählen und betonte ständig, dass meine Tante einen Mann hat bis ich genervt vor mich hin murmelte, dass was anderes in Russland nicht erlaubt wäre. Daraufhin blieb meine Mutter stehen und guckt mich verwirrt an und fragt, ob ich ihr was sagen will. Ich meinte daraufhin, dass es nicht wichtig wäre und wollte weiter gehen. Jedoch hielt sie mich am Arm fest und fragte nochmal, ob ich ihr nicht was sagen will. Ich fing an zu weinen und meiner Mutter war sofort klar was damit gemeint ist. Sie ging  dann einfach wortlos weiter und war sehr still. Ich wollte sie dann fragen, ob alles in Ordnung ist, aber sie hat mich nur angebrüllt, dass sie nachdenken muss was falsch mit mir gelaufen ist.

Als wir zu Hause waren, konnte ich nicht mehr und bin direkt weinend in mein Zimmer gegangen, meine Mutter kam hinterher und fragte, woher ich das denn weiß, wenn ich doch selber noch keine Erfahrungen mit anderen Mädchen hatte. Die hatte ich tatsächlich schon gehabt, wollte aber, nicht dass sie noch wütender wird und habe dann gesagt, dass ich es nicht weiß. Sie meinte daraufhin, ich soll lieber mit meinem besten Freund zusammenkommen und dann gucken, ob ich „doch normal“ wäre.

Gegen Abend war dann mein Vater zu Hause von der Arbeit und meine Mutter erzählt ihm immer direkt alles, wenn ich was gemacht habe, damit er mir Ärger gibt. Da mein Vater aus Kasachstan ist, wusste ich, dass seine Einstellung genauso negativ ist wie die von meiner Mutter. Er kam in mein Zimmer und guckte mich schon so ernst an, ich fing wieder an zu weinen, weil ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Er hat die Tür zugemacht, hat sich vor mich hingestellt und mich einfach umarmt. Ich war so überrascht. Er meinte noch er wäre stolz auf mich, weil ich es endlich geschafft hab es zu sagen. Er meinte auch, dass ich mir keine Sorgen machen muss wegen meiner Mutter da sie sich wieder einkriegen wird.

Einige Monate später ging es mir mit meiner Psyche nicht so gut und meine Mutter meinte, sie ist der Meinung ich brauche einen Freund und Liebe. Als ich sie dann darauf angesprochen hab, meinte sie: „Oh stimmt ja, dachte du bist wieder normal geworden.“

Seitdem war es nie Thema bei uns, aber meine Mutter fragte neulich sehr bedrückt, ob ich eine Freundin hätte. Als ich mit Nein antwortete, war sie sehr erleichtert darüber. Es macht mich immer noch sehr traurig, dass sie es anscheinend immer noch nicht so akzeptiert. Sie meinte es hätte damit zu tun, dass sie so erzogen wurde, wobei mein Vater genauso erzogen wurde und komplett anders ist.

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