Dramatisch, liebevoll, mit Witz und viel Musik: in der Serie »Nackt über Berlin« von Axel Ranisch zwingen zwei Schüler ihren Direktor zum Seelenstriptease und bringen damit auch ihr eigenes Leben durcheinander. Das Drehbuch zu den sechs 45-minütigen Folgen schrieb Regisseur Axel Ranisch mit Koautor Sönke Andresen auf der Basis seines gleichnamigen Romans. Unangestrengt verknüpft die Serie die Geschichte einer Entführung mit der Erzählung von Liebe, von Familie, Erwachsenwerden und Coming out. Immer präsent: Janniks Lebenselixier, die Musik, nicht nur von Tschaikowski.
Jannik und Tai sind zwei Außenseiter, die in ihrer Schule nicht ernst genommen werden. Füreinander sind sie beste Freunde, hofft zumindest der gutmütige Klassik- Nerd Jannik, der heimlich in Tai verliebt ist. Als die beiden eines Nachts ihren sturzbetrunkenen Schuldirektor Jens Lamprecht auflesen und in seine Wohnung bringen, sper- ren sie ihn dort ein. Ein Scherz, natürlich. Aber dann lässt Tai den Direktor nicht wieder raus. Stattdessen nutzt er seine Technikskills, um Lamprechts Hightech-Wohnung komplett unter seine Kontrolle zu bringen. Lamprecht muss feststellen, dass er zu einem Gefangenen gewor- den ist, totalüberwacht von einer anonymen Instanz, die sich Gott nennt und nach seinen Sünden forscht. Jannik wiederum erkennt, dass Tai dem Direktor Mitschuld am Tod einer Mitschülerin gibt. Je aufgelöster Lamprechts Zustand wird, je deutlicher Tais grimmige Freude daran ist, desto größer wird Janniks Stress zwischen Familien- leben, Liebessehnsucht und Verantwortungsgefühl.